Schloss Jägerhof

Am Kopf des Hofgartens, zu Beginn der Reitallee, befindet sich im Ortsteil Pempelfort das im Spätbarock errichtete Schloß Jägerhof.

Unter Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz errichtete 1752 bis 1763 der Aachener Baumeister Johann Josef Couven unter Mitarbeit des kurfürstlichen Architekten Nicolas de Pigage den Neubau des Jagdhauses als Sitz des bergischen Oberjägermeisters.

Dem Hauptgebäude waren zwei Flügelbauten vorgelagert. Der Ehrenhof war zum Hofgarten hin durch ein schmiedeeisernes Gitter abgeschlossen, das bei der Umgestaltung des Hofgartens durch Wehye nach 1809 beseitigt wurde.

Die Aufnahme zeigt das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Johann Joseph Couven errichtete Schloß. Prinz Friedrich beauftragte 1826 Adolf von Vagedes mit der Ausführung der zwei Seitenflügel, die 1909 abgerissen wurden.

Schloß Jägerhof (Foto: Robert Franck 1900)

Bis 1795 war das Schloß Sitz der obersten Jägermeister. In diesem Jahr wurde es durch republikanische Truppen geplündert. Von 1806 bis 1808 war Schloß Jägerhof Wohnsitz von Joachim Murat, dem von Napoleon eingesetzten Großherzog von Berg.

Im Jahre 1811 wohnte dann Napoleon bei seinem Besuch in Düsseldorf selbst im Schloß Jägerhof.

Aufstockung der Anbauten und Renovierung der Innenräume wurden von Adolf von Vagedes im Jahre 1820 durchgeführt, als Prinz Friedrich von Preußen in das Schloß einzog. Bis 1885 blieb Schloß Jägerhof Residenz der Hohenzollern. Anschließend wurde es Sitz des kaiserlichen Generaladjutanten.

Im Jahre 1909 erwarb die Stadt Düsseldorf das Schloß und den Schloßgarten. Der Schloßgarten wurde parzelliert und verkauft. Da die Flügelbauten 1,70 m über die neue Fluchtlinie der Jacobistraße hinausragten, wurden sie im Jahre 1910 abgebrochen.

Während der Zeit der französischen Besatzung nach dem 1. Weltkrieg war Schloß Jägerhof Sitz der französischen Kommandantur.

Während eines Luftangriffs im 2. Weltkrieg (Pfingsten 1943) wurde das Schloß weitgehend zerstört. Beim Wiederaufbau durch die Architekten Helmut Hentrich & Hubert Petschnigg wurde es äußerlich in den barocken Zustand zurückversetzt. Im Innern wurde die barocke Struktur respektiert, jedoch in den Formen der Nachkriegszeit. Die Arbeiten waren 1954 abgeschlossen.

Derzeit (2001) beherbergt Schloß Jägerhof das Goethemuseum und die Porzellansammlung Schneider.

Blick von der Reitallee des Hofgartens auf das von den Architekten Helmut Hentrich & Hubert Petschnigg 1954 wiederaufgebaute Schloß Jägerhof.