Monstranz

Monstranz

Aus Silberblech getrieben, teilvergoldet, der Nodus und die Medaillons sind aus Silber gegossen. Die Feuervergoldung ist noch vollständig intakt, sehr gut erhalten und nicht überarbeitet. Sie ist, wenn überhaupt, nur wenig repariert worden. Der sehr schöne Glanz wird u. a. dadurch hervorgerufen, dass das Silber leicht durch die Vergoldung scheint. Die Höhe beträgt 51,5 cm, der ovale Fuß ist 22 cm breit und 17 cm tief.

Oberhalb des Schaugefäßes, der mit farbigen Steinen (Glasflüsse) besetzten Monstranz, ist die Heiliggeisttaube, links der zum Himmel auffahrende Christus, rechts Maria mit Jesuskind und an der Unterseite Gottvater zu sehen.

Auf dem durch Ornamentbänder in vier Segmente geteilten Fuß sind Vierpaßformen mit Darstellungen der Jesuitenheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaverius sowie des hl. Nicolaus und des hl. Vitus (Veit) abgebildet. Zwischen dem Bandlwerk und den Medaillons ist ein Gittermuster graviert worden, die Punkte sind hineinpunziert.

Auf dem Fußring der Monstranz sind die Stadt- und Meistermarke eingeschlagen worden. Die Stadtmarke, ein Pinienzapfen (Zirbelnuss), weist die Monstranz als Augsburger Arbeit zwischen 1722 und 1726 aus. Die Meistermarke stammt von dem Goldeschmiedemeister Johann Martin Maurer. Er war ein katholischer Silberarbeiter, der 1718 Meister wurde, 1719 heiratete und 1755 gestorben ist.

Die Unterseite des Fußes trägt folgende Eingravierung:

VITVS GEORGIVS TÖNNEMAN SOCIETATIS IESV SACERDOS DEDIT ECCLESIAE AD S · NICOLAVM HVXARIAE · SINT ILLIVS MEMORES IN OMNI BENEDICTIONE SPIRITVALI

„Vitus Georgius Tönneman, Priester der Gesellschaft Jesu, schenkte der Kirche zum heiligen Nikolaus in Höxter (diese Monstranz). Sie mögen an ihn denken bei allem geistigen Segen”, d. h. beim Segnen mit der Monstranz.

Unterseite

In der lateinischen Inschrift sind die Buchstaben in unterschiedlicher Größe wiedergegeben. Die größeren Buchstaben bedeuten (auch) Zahlen, die addiert werden müssen, um die Jahreszahl der Entstehung der Monstranz zu ermitteln. Bei dem Chronogramm scheint ein „C” zu fehlen. Sinnvollerweise würde es dann die Jahreszahl 1725 ergeben.

Augsburg im September 2002.

Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Christoph Emmendörffer, Kurator für Skulptur, Kunsthandwerk und Stadtgeschichte der Städtischen Kunstsammlungen Augsburg.

[Die Monstranz wurde fotografiert von Rainer Ante (2001).]